NOTFALLINFORMATIONEN

Wenn es Ihrem Tier einmal außerhalb unserer Sprechzeiten sehr schlecht geht oder es einen Unfall hatte, können Sie mich gerne mobil anrufen.

Ich versuche, so gut wie möglich auch in meiner Freizeit für meine Patienten verfügbar zu sein. Bitte lassen Sie das Telefon lange genug klingeln und probieren Sie es gegebenenfalls nach einigen Minuten noch einmal. Oder Sie sprechen mir auf den Anrufbeantworter, dann rufe ich sobald wie möglich zurück.

Falls ich doch einmal nicht ans Handy gehen oder zurückrufen kann und die Situation eine sofortige Behandlung erfordert, können Sie in den kostenlosen Landkreisblättern (Grafinger Anzeiger, Hallo) den diensthabenden Tierarzt fürs Wochenende finden, oder sich an eine der Tierkliniken wenden, die einen 24 Std. Notdienst haben.

Dies ist zum Beispiel die Tierklinik in Haar (Tel: 089-46148510), die Tierarztpraxis Dr. Schiele in Stephanskirchen bei Rosenheim (Tel: 08036-3033473), die Tierklinik Dr. Suren in Rosenheim
(Tel: 08031-68027) oder die Uni-Tierklinik in München (Tel: 089-2180-2650).

Wichtig:
Melden Sie sich unbedingt telefonisch vorher an, da selbst in Tierkliniken nicht unbedingt ein Tierarzt vor Ort ist und auch erst einmal losfahren muss. Außerdem kann sich der Tierarzt viel besser auf den Notfall vorbereiten und wichtige Utensilien und Maschinen herrichten. Bitte bewahren Sie Ruhe und nehmen wenn möglich jemanden auf die Fahrt mit. Falls Ihr Tier stark blutet, versuchen Sie bitte, die Blutung durch einen Verband abzudecken. Auch ein in Eile angelegter, nicht so schöner Verband ist besser als gar keiner. Lassen Sie Ihr Tier nicht mehr fressen. Das wäre für eine eventuelle Narkose nicht so gut.


Erste Hilfe bei Hund und Katze:

Wenn Sie den Zustand Ihres Tieres bewerten wollen, dann nehmen Sie bitte folgende Werte als Norm an:

Atmung: 10 bis 30 Atemzüge pro Minute

Körpertemperatur: 37,5°C bis 39,0°C

Puls: 70 bis 120 Schläge pro Minute

Schleimhäute des Maules und der Augen: rosa bis blassrosa

Kapillare Rückfüllungszeit: 1 bis 2 Sekunden (Mundschleimhaut)


Hier ein paar Krankheitsbilder und die dazugehörigen Sofortmassnahmen:

Augenentzündung oder -verletzung
Mögliche Krankheitssymptome: Blinzeln oder geschlossenes Auge, Lichtscheue, wässriger bis schleimiger Augenausfluss, Lidschwellung, starke Rotfärbung der Bindehaut, graublaue Verfärbung der Hornhaut, Fremdkörper (Granne) oder Augapfelvorfall
Erste Hilfe: Verringerung des Lichteinfalls, kalte Kompressen, wenn nur ein Auge betroffen ist, könnte es sich um eine Hornhautverletzung handeln, die sobald wie möglich behandelt werden sollte. Oft sieht man diese Verletzungen kaum! Wenn beide Augen gleichmäßig betroffen sind, sollte natürlich auch bald eine Untersuchung erfolgen, eine Hornhautverletzung ist aber nicht so wahrscheinlich.

Akuter Durchfall
Krankheitssymptome: Entleerung von wässrigem Kot gelbbraun bis blutig, teilweise mit Schleim, häufiger Kotabsatz, Apathie
Erste Hilfe: Kein Futter! Als Flüssigkeit Wasser oder Elektrolytlösung anbieten, warm halten, keine Arzneimittel eingeben, frühzeitig mit einer Kotprobe zum Tierarzt. Gerade sehr junge oder alte Patienten trocknen schnell aus!

Bissverletzung
Mögliche Krankheitssymptome: Oft sind nur kleine Wunden, also verletzte Haut sichtbar, aber starke Abhebungen in der Unterhaut sind häufig möglich. Erhöhte Infektionsgefahr durch Eindringen von Bakterien, tiefe Fleischwunden, starke Blutungen, Knochenverletzungen. An Brustwand und Bauchwand immer auch die Gefahr der Perforation.
Erste Hilfe: Wegen der starken bakteriellen Infektion von Bissverletzungen soll eine fachgerechte Versorgung möglichst bald (innerhalb von 4-6 Stunden) erfolgen, bis dahin reinigen sie die Wunde mit flüssiger Desinfektion, und fertigem einen sauberen, nicht einschnürenden Verband an. Vor allem bei blutenden Wunden und offenen Knochenverletzungen.

Erbrechen, Speichelfluss
Krankheitssymptome: Würgebewegungen, Entleerung von Futter und Schleim oder weißem Schaum aus dem Mund, heftige Pfotenbewegungen zum Mund (evtl. Fremdkörper im Maul?)
Erste Hilfe: Nahrung und Flüssigkeit entziehen! Bei wiederholtem Erbrechen: Verdacht auf Fremdkörper, Entzündungen oder Infektionskrankheiten - unbedingt den Tierarzt aufsuchen! Gefahr der Austrocknung!

Insektenstiche
Krankheitssymptome: Schwellungen an den Lippen und im Kopfbereich, Nesselausschlag (runde Schwellungen der Haut), Atemnot
Erste Hilfe: Stachel entfernen, Gifteindringstelle mit Eiswasserkompressen kühlen, möglichst bald den Tierarzt aufsuchen – Erstickungsgefahr!

Krampfanfälle
Krankheitssymptome: Gekrümmte Körperhaltung, Muskel-Zittern, eventuell Speichelfluss, Bewegungsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit.
Erste Hilfe: Raum abdunkeln, auf den Boden legen, nichts eingeben! Transport: weiche Decke unterbreiten. Bei Bewusstlosigkeit Zunge weit herausziehen. Aber Vorsicht: Manche Tiere beißen unkontrolliert bei epileptischen Anfällen!

Magendrehung (bei großen Hunden)
Krankheitssymptome: Tier erbricht Flüssigkeit, evtl. schaumig, plötzliches Anschwellen des Bauches, Kurzatmigkeit, Kreislaufprobleme.
Erste Hilfe: Sofort Tierarzt aufsuchen! Vorbeugung: Nach dem Füttern 1 Stunde nicht Gassi gehen oder spielen!

Ohrenschmerzen
Mögliche Krankheitssymptome: Kopfschütteln, Kratzbewegungen mit den Pfoten, evtl. Gleichgewichtsstörungen, plötzlich auftretendes heftiges Kopfschütteln spricht für das Eindringen eines Fremdkörpers (z.B. einer Getreidegranne)
Erste Hilfe: Nichts in den Gehörgang einbringen, da Fremdkörper tiefer eindringen, besteht Gefahr der Trommelfellperforation - daher sofort zum Tierarzt.

Unfall/Schock
Krankheitssymptome: Sichtbare Verletzungen und/oder Verdacht auf innere Verletzungen.
Erste Hilfe: Tier ruhig lagern. Achtung: verletzte Tiere machen häufig Abwehrbewegungen: Biss- und Kratzgefahr! Blutstillung durch Druckverband möglich.
Transport: Decke unterbreiten, vorsichtig heben und legen. Freie Atmung ermöglichen.

Vergiftung
Mögliche Krankheitssymptome: Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Blutungen aus den Körperöffnungen.
Erste Hilfe: Wenn möglich Feststellung des Giftes: Packungen aufheben, umgehend den Tierarzt aufsuchen. Weitere Informationen: http://www.giftberatung.de, Telefon: 0761/19240.

Wärmestau ("Hitzschlag")
Krankheitssymptome: Starkes Hecheln, Krämpfe bis zur Bewusstlosigkeit, hochrote Schleimhäute, hohe Körpertemperatur.
Erste Hilfe: Für Abkühlung sorgen (in den Schatten legen, mit kaltem Wasser abspülen), unbedingt Tierarzt aufsuchen!

Zeckenbiss
Krankheitssymptome: Festgesaugtes Insekt, Rötung der Bissstelle.
Erste Hilfe: Mit der Zeckenzange entfernen, Bissstelle mit Desinfektionsmittel abtupfen. Bleibt die Rötung und Schwellung bis zum nächsten Tag: Tierarzt aufsuchen!